Engländer wohin fliegst du?

 

Diesen Aufsatz widme ich meinem Zuchtfreund Manfred Bartl.

Manfred Bartl aus Ingolstadt war vor seiner Selbstständigkeit im Management der Automobilindustrie tätig. Seine große Leidenschaft sind die Chabos. In seinem Sonderverein ist es ihm gelungen, die Mitgliederzahl in den letzten 15 Jahren auf rund 600 Personen zu verdreifachen. Dies ist völlig konträr dem Trend in der Rassegeflügel-Szene. Man muss das Gespür haben was die Menschen bewegt und was die Mitglieder wollen. Geboten werden fachliche Informationen, gedruckt und im Internet, Geselligkeit und Gedankengänge die der Zeit voraus sind. So entstand schon 1995 gemeinsam mit dem Brünner-Club zur Nationalen in Nürnberg die Sonderpräsentation „Die Ausstellungen der Zukunft“. Gedacht für die Besucher, aber auch für die Mandatsträger im BDRG. Einige Sondervereine haben die Gedanken aufgegriffen und auch umgesetzt. Nachhaltig in Erinnerung bringt sich der Chabo-Club mit den jährlich zweimal erscheinenden Chabo Rundblick. Es sind großartige Broschüren, die ein Teil des Erfolges begründen. Zum 50-jährigen Gründungsfest der Gruppe Bayern, die seine Ehefrau Monika leitete, erstellte er uns eine Chronik. Mit einem völlig neuen Konzept. Die Tauben nicht mehr als „Soldaten“ dargestellt, sondern so wie sie sich das ganze Jahr beim Züchter bewegen. Ich, und nicht nur ich, war von dieser Idee fasziniert!

Als ich davon Horst Bartels erzählte und ihm diese Chronik überreichte, war auch er fasziniert und verbrachte ab sofort unzählige Stunden bei seinen Engländern um uns diese tollen Fotos zu liefern. Dies gelingt nur, wenn man seine Tauben kennt, sie ihrem Züchter vertrauen und man die fotografischen Fähigkeiten dazu hat! Ich persönlich bin stolz, dass es mir gelungen ist, mit Horst Bartels einen aus dem „harten Kern“ der Engländerszene dafür zu gewinnen! Und auch Franz Huber lichtete seine Englischen Kröpfer in „Aktion“ ab, auch dafür herzlichen Dank!

Lasst nun die Zeilen und Fotos auf Euch wirken, macht Euch dazu Gedanken, denn viel Zeit haben wir nicht mehr....Auf kritische Fragen, eventuell von der Politik, haben wir meistens keine Antwort.

Veränderungen prägen unser tägliches Leben. Schweifen wir mal mit unseren Gedanken etwas in vergangene Zeiten. Es ist doch noch gar nicht so lange her, dass man sich noch Briefe schrieb, dann faxte man und heute gehen unsere Zeilen im Sekundentakt per Mail um die ganze Welt. Ähnlich die Entwicklung beim Telefon, anfangs nur das Festnetz, so hat heute fast jeder ein oder mehrere Handys. Handy? Das war einmal, jetzt gibt’s bereits iPod, iPhone…mit schier unglaublichen Möglichkeiten. Diese Aufzählungen könnte man so fortführen…

Und in der Rassegeflügelzucht/Taubenzucht/Engländerzucht? Man hat den Eindruck, dass die Zeit stehen geblieben ist! Alte Strukturen, hierarchisch aufgebaut, prägen die Rassegeflügelzucht. Oft hat man direkt Angst etwas Neues zu probieren, ich erinnere nur an die Einführung der AOC-Klassen. Aber die Rassegeflügelzucht klagt dann über den fehlenden Züchternachwuchs. Die Jugend will Veränderungen, Innovationen, Risiko…Und unsere Jugendobleute? Sie könnten meist die „Opas oder Omas“ sein! Mal ganz ehrlich? Wer von uns „gehorchte im Kids-Alter den Ratschlägen der Älteren“?? Ein Blick in die Welt zeigt uns doch, dass die Veränderungen in China, Russland oder jüngst in der Arabischen Welt ihre Wurzeln in der jüngeren Bevölkerung haben!

Wenn ich mich an die ersten Ausstellungen in den Jahren um 1970 erinnere, die ich mitmachte, so hat sich doch insgesamt sehr wenig geändert. Erst Zuchtfreund Mensinger vom Freizeitland Geiselwind brachte zeitweise etwas frischen Wind in das System! Der überwiegende Teil der Ausstellungstiere wird aber immer noch in langen, monotonen Käfigreihen vorgestellt. Wem außer uns paar Idealisten interessieren zum Beispiel hunderte weißer Tauben einer Rasse? Wenn man die Reihe abschreitet, sind sie selbst für geübte Taubenzüchter oft fast alle gleich. „Zarte Pflänzchen“ sind da die Geflügelhöfe, Schaubrüter mit Kükenschlupf, Darstellungen der „Bedrohten Rassen“ u.s.w., vor allem auf den Großschauen allen voran in Hannover.

Ein Blick in die Veränderungen bei der Haltung unserer Wildtiere in den Zoos müsste uns doch aufschrecken! Dort wurden die Tiere auch in „Käfigen“ gehalten, am Leben gehalten! Jetzt versucht man bei diesen Tiere die Haltung immer mehr den natürlichen Gegebenheiten anzugleichen und siehe da, immer mehr gelingt es von sehr bedrohten und schwierig zu haltenden Arten Nachwuchs zu erhalten! Nur wenn alle Faktoren (Haltung, Nahrung, Pflege) fast im Optimum sind, stellt sich Fortpflanzung ein! Das sollte uns doch zu denken geben!

Außerdem, erzählt bitte mal dem Bürger „auf der Straße“, dass ihr eure Tauben in Käfige sperrt, wenn auch für eine begrenzte Zeit? Entrüstung wird sich breit machen! Das Verhältnis zu den Tieren hat sich in der Bevölkerung in den letzten Jahren grundlegend geändert, nur ist es bei uns noch nicht angekommen. Die „Tiere“ dienen nicht mehr in erster Linie der Ernährung, sie werden berechtigt als Mitgeschöpfe wahrgenommen! Wir haben nun die „Politik der vollen Bäuche“. Die Milch kommt aus dem Tetrapack, das Schnitzel aus dem Discounter und die geliebten Haustiere bekommen neue Hüften! Die Frage, ob wir das richtig oder falsch finden stellt sich nicht mehr, es ist bereits Realität!

Und in der Zucht?

War früher die reine Vermehrung üblich, folgte dann die gezielte Zucht/Linienzucht/Halbgeschwister…Erst Anfang des letzten Jahrhunderts wurden die Erbfaktoren unserer Tauben untersucht. Prof. Sell brachte in diesen Bereich Bewegung. Er übersetzte „uns“ die angelsächsische Literatur ( Hollander, Jaaps, Levi, Metzelaar, Quinn, u.a.) und führte/führt selbst viele Testpaarungen durch. Er war es, der System in die Zusammenhänge der Vererbung bei Tauben brachte. Sein erstes Buch erschien 1980 mit dem Titel „ Vererbung bei Tauben“. Danach befassten/befassen sich immer mehr, oft jüngere Zuchtkollegen mit gezielten Zuchtprogrammen bezüglich genetischer Zusammenhänge in Grundfarbe, Zeichnungsmuster und modifizierenden Faktoren unserer Rassetauben.

365 Tage Freude

Wenn wir mal genau nachdenken, so beziehen sich doch fast alle Aktivitäten im Club rund um die Ausstellungszeit. Sicher gibt es teilweise regen Kontakt unter den Züchtern und auch reichlich Züchterbesuche. Der Club/die Gruppen bieten Frühjahrsversammlungen, Schauberichte und dann sind alle Blicke schon wieder auf die bevorstehende Ausstellungssaison gerichtet.

Gewiss sind unserer Vergleiche auf den Ausstellungen das „Salz in der Suppe“ in unserer Züchterwelt. Aber es gibt doch noch mehr...

Unsere Tiere/Engländer bereiten uns 365 Tage Freude, sie sind zwar rechtlich eine „Sache“, aber tatsächlich sind es ganz liebe Geschöpfe. Sie fühlen, benötigen Zuneigung und erwidern unseren Umgang mit ihnen. Umgang? Kropftauben ist eigen, dass sie sich sehr stark an Menschen „binden“ können. Mir berichtete erst kürzlich unser Ehrenmitglied Josef Fischer/Nordwalde, er ist im 98zigsten Lebensjahr, in einem Telefonat, wie die Taubenleute gestaunt haben, als er eine Brünnertäubin auf der Nationalen in München frei am Boden marschieren ließ, ohne wegzufliegen! Sie werden besonders zutraulich, freuen sich auf ihren Züchter und wollen immer umgarnt werden. Dieser besonderen Eigenschaft unserer Engländer muss wieder mehr Beachtung geschenkt werden. Was gibt es schöneres, als wenn man den Stall betritt und die „Ballerinas“ wetteifern, wer denn die Schönste ist und ihren Züchter besonders imponieren kann? Engländer, die diese Eigenschaft besonders verkörpern, stechen auf Ausstellungen dem breiten Publikum gleich ins Auge!

Dann kommt die Zuchtzeit. Die Freude ist groß, wenn die Paare verpaart sind und ihre Nistzellen für die Zuchtzeit akzeptieren. Sind die ersten Gelege vorhanden, ist die Spannung groß, ob auch der Täuber seine Sache gut gemacht hat, das Gelege befruchtet ist. Wenn dann nach 17 Tagen zwei gesunde Taubenkücken geschlüpft sind, ist man der glücklichste Züchter! Erleben wir Engländerzüchter dies wirklich mit unseren Engländern?

Bei den Englischen Kröpfern wurden schon immer viele Jungtiere gezogen. Und dies geschah ganz praktisch mit Bruthelfern! Und weil wir Menschen/Züchter gerne dazu neigen zu überteiben, wurden unsere Englischen Kröpfertäubinnen zu „Legemaschinen“ umgewidmet. Die Aufzucht mit Bruthelfern war/ist praktisch, zuverlässig und hoch effektiv!

Nur eins haben wir alle vergessen: Dadurch, dass das Brutgeschäft von den Bruthelfern erledigt wird, erkennt man in der Population der Engländer nicht mehr die, die das Brutgeschäft zuverlässig oder weniger zuverlässig erledigen. Die Selektion kann nicht mehr nach der Zuchttauglichkeit erfolgen. Ganz nebenbei kosten die Bruthelfer auch eine Menge Geld und Zuchtfreunde, die nicht täglich nach Hause kommen, können in der Regel die Engländerzucht gleich vergesssen. Franz Schuster aus Österreich züchtet bereits seit 65 Jahren Engländer und er berichtet mir, dass sehr wohl die Engländer am Anfang seiner Züchterlaufbahn ihre Jungtiere selbst aufzogen!

Unser Clubmitglied Gerhard Meier, Zuchtwart des Österreichischen Clubs E9, erzählt mir, dass alle seine Engländerpaare 14 Tage das Gelege (Toneier) verwalten müssen/dürfen. Die Aufzucht übernehmen die Bruthelfer. Beim letzten Gelege der Zuchtsaison bekommen sie die Eier der Bruthelfer ausgetauscht und dürfen/müssen die Jungen der Bruthelfer großziehen! Was auch bei den meisten Paaren funktioniert!

Diese Vorgehensweise ist sehr zu begrüßen und der Einstieg in einen richtigen Weg! Zuchtfreund Meier wird uns dies in dieser Zuchtsaison 2012 fotografisch festhalten!

Und wie verläuft nun das Brutgeschäft bei den Englischen Zwergkröpfern? Einige Züchter verfahren wie die der Englischen Kröpfer. Andere wieder lassen die ersten Gelege in der noch kälteren Jahreszeit von den Bruthelfern erledigen und die letzten Gelege führen sie dann selber aus. Bei den Zwergkröpfern ist also der Bruttrieb/zuverlässige Bruttrieb noch breiter vorhanden. Unser junger, doch sehr erfolgreiche Zuchtfreund Jens Krautwald machte bei einem kürzlichen Gespräch eine interessante Aussage: Einige Paare von ihm erledigen das Brutgeschäft zuverlässig, egal wie warm es ist und wie zart die Täubin ist! Es geht also, wir müssen nur dieser Eigenschaft wieder mehr Beachtung bei der Selektion schenken!

Viele von euch haben mich schon gefragt/werden sich fragen, was das Ganze soll?

Ich sehe es als meine Pflicht an auch bezüglich der Zuchtfreudigkeit Missstände aufzuzeigen und nach gemeinsamen Wegen zu suchen. Sonst wäre ich ja nicht Zuchtwart sondern Ausstellungswart! In der gesamten Vogelwelt gibt es mit Ausnahme des Kuckucks keinen Vogel, der sich nicht selber fortpflanzen kann.

Die Jungtiere sind frohwüchsig und wachsen zu prächtigen Engländern heran. Wir denken auch hier wieder besonders schlau zu sein und setzen sie nach Kalender ab. Sie sind nun völlig auf sich alleine gestellt. In der Natur erfolgt der „Abnablungsprozess“ von den Eltern fließend und ist meistens bis zum Schlüpfen des nächsten Geleges abgeschlossen. In dieser ganzen Zeit „lernen“ sie von ihren Eltern. Wir versetzen ihnen einen Schock, wundern uns dann, dass ihr Immunsystem zusammenklappt. Aber was soll´s, die Pharmaindustrie sagt Danke!

Nun kommt das „Erntedankfest“, die Ausstellungssaison. Hier müssen nun unsere „Lieblinge“ auf den Punkt genau fit sein und dann auch noch dem Sonder-/Preisrichter gefallen. Man freut sich über den Erfolg. Weniger erfolgreiche Zuchtfreunde wollen ihre Zuchtbasis durch Zukäufe verbessern. Und werden diese wirklich wie „Freunde“ bedient? Sehr oft bleibt der „Sack der Premiumlinien“ zu! Bei den Englischen Kröpfern hört man von Kaufpreisen in der Größenordnung eines Jahresurlaubes!

Und damit wollen wir neue Clubmitglieder gewinnen???

Wir zeigen (vielleicht) der breiten Öffentlichkeit in „Hintertupfing“ das Ergebnis des Zuchtjahres. Gibt es dann einen Interessenten, müssen wir ihm sagen, dass er auch noch min. die gleiche Anzahl Bruthelfer benötigt und die letzten Jahre fleißig gespart haben muss! Gott sei Dank handeln bereits viele Zuchtfreunde kameradschaftlich, tauschen Zuchttiere für eine Saison….Es ist Bewegung in der Truppe und das ist gut so!

Zuchtfreund Anton Rotschadl berichtete mir, dass er schon vielen Interessenten Engländer überlassen hat und dann vereinbart hat, dass sie nach dem ersten Zuchtjahr kommen können um weitere Zuchttiere zu erhalten, gekommen ist meistens niemand mehr, sie „überstanden“ nicht mal das erste Jahr! Das muss uns zu denken geben!

Nun wer feiert das 150-jährige Jubiläum?

Wer das Büchlein aufmerksam gelesen hat, wird sich an den Satz von W.Meyer 1894 auf Seite 12 erinnern:

„Es fehlt uns alten Züchtern der Nachwuchs, in der jungen Generation ist mit wenigen Ausnahmen das Interesse für unsere Bestrebungen nicht mehr vorhanden.“

Das Nachwuchsproblem ist anscheinend schon immer vorhanden. Warum? Jetzt im 21. Jahrhundert leben wir in einer „Medien-Welt“, wir werden überflutet von Angeboten und Informationen rund um den Erdball. Man fliegt zum Shoppen nach New York, besucht ein Festival in Kasastan.

Und dann soll man der Jugend schmackhaft machen Tauben zu pflegen?? Wo sie doch unsere Städte und Kulturdenkmäler verschmutzen!

Wo sollen wir nun ansetzen? Am leichtesten geht es, wenn man die genetische Veranlagung nutzt! Die eigenen Kinder, Enkelkinder! So wie bei H.Bartels, A. Rotschadl, J. Krautwald. Warum sind es nicht mehr? Viele denken, dass die Kinder auch schon in der Pflege der Tiere perfekt sein sollen und überfordern sie! Auch wollen/sollen sich die Kinder in der Pubertät „abnabeln“ und nicht nach Papas/Mamas Pfeife tanzen! Man muss ihnen Freiraum lassen, eigenständige Entscheidungen treffen lassen (das beginnt schon bei der Wahl der Rasse!), auch wenn manches in die Hosen geht!

Als wir im vergangenen Jahr beim Engländertreffen in Kroatien waren, sah Zuchtfreund Ivica Pintartic meinem Sohn Anian an, dass er sich beim Anblick dieser vielen hochklassigen Englischen Kröpfer von Mijo Holbak verliebt hatte. Er versprach ihm, in Dachau welche von ihm zu bekommen. Ich als Vater erfuhr davon erst auf der Heimreise! Für Anian wollten die Monate bis Dachau nicht vergehen, ob Ivica sein Versprechen hält? Er hat es und schenkte Anian in Dachau zwei seiner ausgestellten Täubinnen. Von D. Zimmermann und G.Meier bekam er die Partner dazu. Jetzt wird die Zeit zeigen, wie erfolgreich diese „Gehversuche“ werden!

Aber auch sonst soll man die Augen offen halten für mögliche neue Liebhaber. So konnten die Zuchtfreunde aus der Gruppe West bei einer Pause bei der Heimreise von Dachau mit einer Gruppe Jugendlicher Kontakt aufnehmen. Die hatten so viel Interesse, dass Dr. Scheck sogar noch eine Täubin aus dem Bus holte.

Da sich unser Leben aber immer weniger in ländlichen Regionen abspielt, sondern immer mehr in Städten, ist es wichtig die Jugend allgemein auf die lebenden Geschöpfe und unsere Tauben sensibel zu machen. Es bieten sich Kükenschlupfe in Schulen an oder auf städtischen Ausstellungen.

Man kann vieles versuchen, man muss wollen!! Die Saat ist gelegt, hoffen wir auf eine gute Ernte!

Europa

Und wie sieht es nun außerhalb Deutschlands aus? Bereits 1982 erkannten die Zuchtfreunde Franz Zollner, Georg Gerhager, Franz Schuster und Dr. Kühschelm die Wichtigkeit eines europäischen Zusammenschlusses. Und so wurde bereits am 17.12.1982 in Mamming der Europaclub gegründet. Vermutlich der erste in der Taubenszene! Leider ist dieser europäische Gedanke im deutschen Club immer mehr verloren gegangen. Sicher waren die Wege weit und die Grenzformalitäten schikanös. Trotzdem richtete der Europaclub 15 eigenständige Europaclubschauen mit ganz beachtlichen Tierzahlen aus.

Jahr    Ort            Land       Englische Kröpfer und
                                            Englische Zwergkröpfer

1983    Kaposvar    Ungarn                     403

1984    Brno           CSSR                       408

1986    Mamming   Deutschland            1143

1988    Vukovar     Jugolawien               939

1991    Wels           Österreich                888

1992    Kiskörör     Ungarn                     510

1994    Brno           Tschechien               367

1996    Dachau       Deutschland             396

1998    Zagreb        Kroatien                   934

2000    Wels           Österreich                420

2002    Kaposvar    Ungarn                     606

2004    Nitra           Tschechien               753

2008    Virovitica    Kroatien                   656

2010    Dabas         Ungarn                     376

Durch das Internet wurden wir auf diese großartigen Europaclubschauen aufmerksam und nun hat der Club in Dachau am 07.01.2012 einstimmig beschlossen wieder europäisch zu denken und zu handeln. Unsere kroatischen und österreichischen Clubmitglieder haben durch ihr überzeugendes Tiermaterial in Dachau eine tolle „Visitenkarte abgegeben“.

Dazu eine kleine Aufstellung zur Verdeutlichung:
In Dachau standen 382 Englische Kröpfer:

                    Deutschland    Österreich   Kroatien
Vorzüglich              3                     3                 5
hervorragend         14                   10                13

Verglichen mit den Ergebnissen, die unsere europäischen Zuchtfreunde auf den vergangenen Schauen in Deutschland erreicht haben, z.B. Mamming 1982, muss man feststellen: Unsere europäischen Zuchtfreunde haben ihre „Hausaufgaben“ in den letzten Jahren vorbildlich gemacht. Und durch das Internet können wir uns über weitere hochklassige Engländer aus Schweden, Frankreich, Slowakei und Tschechien freuen. In Dachau waren Zuchtfreunde aus Rumänien, Bulgarien, Slowenien, Serbien, Kroatien, Tschechien, Slowakei, Holland und Österreich. Es wechselten reichlich Zuchttiere bei den Englischen Kröpfern den Besitzer und die Nachfrage nach Englischen Zwergkröpfern war groß. Leider war die Abgabebereitschaft sehr verhalten, somit konnten die Nachfragen nicht befriedigt werden.

Wohin fliegt nun der Engländer?

Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und wieder mehr Wert auf einen vitalen, fortpflanzungsfähigen, liebenswerten Englischen Kröpfer legen. Auch müssen wir die Clubaktivitäten und das besondere Wesen unserer Engländer der breiten Öffentlichkeit preisgeben und kundtun,

dass Engländer 365 Tage glücklich machen!

Auch bin ich der festen Überzeugung, war Deutschland früher in Gruppen aufgeteilt, so werden zukünftige Schauen europäisch stattfinden. Aus den Gruppen werden Länder werden! In all den Ländern gibt es motivierte junge Engländerzüchter. Beginnen wir diesen Weg in Barchfeld!